Abteilungsgründer erkämpft sich mit dem 6. Dan die hoechsten Taekwondoehren

Eggenfelden/Vöhringen. Nach Monaten intensivster Vorbereitung und einer speziellen, 7-stündigen Belastungsprüfung erhält Großmeister Gottner die begehrte Auszeichnung aus den Händen des Taekwondo Präsidenten Großmeister Werner Fichtner, 7. Dan und des Pullacher VHS Großmeisters Jürgen Englerth, 6. Dan.

"Das war kein Spaziergang, aber das war mir stets klar", betonte Gottner. " Von Sabumnim Fichtner den 6. Dan zu erhalten ist mir eine besondere Ehre", er gehört in Deutschland mit Sicherheit zu den besten und verdientesten aktiven Taekwondospezialisten. Präsident Fichtner selbst betont, dass das Prüfungsprogramm der TTV seinesgleichen sucht.

Im Part Selbstverteidigung unterstützten Gottner zwei seiner Schüler, darunter auch sein Sohn Julian. Der Jugendliche, selbst auch schon seit fast 7 Jahren regelmäßig im Vöhringer Taekwondotraining, hat die Prüfung verfolgt und ist mächtig stolz auf seinen Papa. Im Ilbo-, Ibo- und Sambotaeryon wird abwechselnd ein, zwei und drei Faustschlägen ausgewichen, diese abgewehrt und entsprechende, punktgenaue und präzise Konter mit blitzschnellen Hand- und Fußtechniken gesetzt. Hier ist absolute Präzision notwendig. Man muss sehr konzentriert sein und darf seinen Partner trotz des nur wenige Millimeter umfassenden Sicherheitsabstandes nicht treffen.

Im Bereich Hyong, ein Schattenkampf gegen mehrere Angreifer gilt es, flüssig, kraftvoll und überzeugend aufzutreten. Vor allem die "Tong il" Hyong hält dem Ausführenden neben anspruchsvollen Schritt- und Blickwechseln auch neue Schlag- und Blocktechniken bereit, die kämpferisch und stilsicher dargeboten werden müssen. Auch mit dem Bruchtest, bei dem es nicht primär um das das Zerschlagen von Material geht, sondern um den Sieg des Geistes gegen die Materie, sucht die TTV die Superlative. Acht drei bis vier Zentimeter starke Bretter oder schwerer zu zerschlagende Materialien sind in Kombination zu zerschlagen. "Ich hätte die Prüfung gerne mit dem erfolgreiche Abschluss des von Großmeister Kwon Jae-Hwa bekannt gewordenen Flusskiesel-Bruchtests beendet", so Gottner. "Es war heute kein Stein-Tag", so Großmeister Jürgen Burkert philosophisch. Auch er hatte sich dieses höchste Ziel gesetzt.

" Auch wenn man so weit gekommen ist, bleibt so diese Herausforderung erhalten, findet sich auch Gottner philosophisch damit ab und will an diesem Ziel weiterarbeiten.

Beim Kommentar eines seiner Schüler, dass er jetzt den Gürtelgrad seines Lehrers Großmeister Lechner erreicht habe, erwidert Gottner bescheiden: "Man darf niemals vergessen, wer Henne und wer Ei ist, meinen Lehrmeister kann ich nie wirklich erreichen".

Gerade diese Geisteshaltung ist es auch, was den tieferen Sinn des traditionellen Taekwondo ausmacht: Durchhaltevermögen, Unbezwingbarkeit des Geistes, Selbstdisziplin, Integrität, Loyalität und Höflichkeit, das sind die eigentlichen Tugenden im Taekwondo, und, so fügt Gottner hinzu, "die Bescheidenheit".

Diese Tugenden fordert Gottner auch von seinen Schülern ein. In den vielen Jahren als Kampfsporttrainer, zunächst in der Sportschule Senden, dann seit 20 Jahren auch als Abteilungsleiter und Lehrer im SC Vöhringen geht deren Zahl in den vierstelligen Bereich. Jeder einzelne, der mit dem ersten Dan den Schwarzgurt erreicht, ist auch eine Ehre für den Lehrer, der den Erfolg möglich gemacht hat, denn von Hundert Anfängern bleibt nur eine Handvoll übrig, die dieses Ziel erreichen. Gottner selbst hatte in über 32 Jahrern bisher 18 Danträger hervorgebracht. Unter allen Schwarzgurten wiederum gibt es nur sehr wenige, die diesen Großmeistertitel erreichen und damit auch in besonderer Weise ihren Lehrer würdigen.